Das Tagebuch als literarische Gattung

Das Tagebuch als literarische Gattung erscheint auf den ersten Blick oft leicht zu bewältigen und unkompliziert in der Handhabung. Doch bei näherer Betrachtung offenbart sich eine Komplexität, die sowohl den Schreibenden als auch den Lesenden vor besondere Herausforderungen stellt. Beim Durchlesen eines Tagebuchs kann der Eindruck entstehen, dass die Inhalte oberflächlich und langweilig sind. Dies liegt häufig daran, dass die Einträge sehr persönlich und subjektiv sind, was es Außenstehenden erschwert, eine tiefere Bedeutung oder Relevanz darin zu erkennen.

Das Schreiben eines Tagebuchs ist eine intime Begegnung mit sich selbst. Diese Selbstbegegnung kann gefährlich sein, da sie den Schreibenden zwingt, sich mit den eigenen Gedanken, Gefühlen und Erlebnissen auseinanderzusetzen. Es ist ein Prozess, der Ehrlichkeit erfordert, und genau diese Ehrlichkeit kann Hemmungen erzeugen. Die Konfrontation mit den eigenen Schwächen, Ängsten und Unsicherheiten ist nicht immer leicht und verlangt Mut und Selbstreflexion.

Die Inhalte eines Tagebuchs können sehr unterschiedlich und vielfältig sein. Manche Menschen nutzen es, um ihre Träume festzuhalten, andere schreiben über ihre Gefühle oder führen ein geheimes Leben auf den Seiten ihres Tagebuchs. Autobiografische Elemente sind häufig zu finden, da das Tagebuch oft dazu dient, das eigene Leben zu dokumentieren und zu reflektieren. Auch als Arbeitsjournal kann ein Tagebuch dienen, indem es berufliche Fortschritte, Herausforderungen und Erfolge festhält.

Selbstredend sollte es möglich sein, die Inhalte des Tagebuchs vor fremden Augen mit einem Passwort zu schützen. Das entspricht den neckischen Vorhängeschlössern, die bei „echten“ Papierausgaben den fragwürdigen Schutz darstellen, der im Zweifelsfalle mit einer Schere oder einem scharfen Messer zu überwinden ist.

Eine sehr gute und ausführliche Darstellung findet man in dem Buch „Schreiben Tag für Tag.“ von Christian Schärf, das in der Reihe Duden – Kreatives Schreiben erschienen ist. Herausgeber der Reihe ist Hanns-Josef Ortheil. 

In der heutigen digitalen Welt haben Tagebuch-Apps an Popularität gewonnen. Sie bieten eine moderne Alternative zum klassischen handschriftlichen Tagebuch und ermöglichen es, Gedanken und Erlebnisse jederzeit und überall festzuhalten. Im App-Store findet man eine Vielzahl solcher Apps, die den individuellen Bedürfnissen der Nutzer gerecht werden. Zu den bekanntesten und beliebtesten Tagebuch-Apps gehören:

1. **Day One**: Diese App bietet eine benutzerfreundliche Oberfläche und zahlreiche Funktionen, wie das Hinzufügen von Fotos, Tags und Standorten zu den Einträgen. Sie ermöglicht auch das Synchronisieren der Daten über verschiedene Geräte hinweg.
(Diese App und auch die nächste verwende ich selbst.)

2. **Journey**: Journey ist eine umfassende Tagebuch-App, die neben Text auch Multimedia-Inhalte unterstützt. Die App bietet eine Cloud-Synchronisation und ermöglicht es, Einträge mit verschiedenen Geräten zu bearbeiten.

3. **Penzu**: Penzu legt besonderen Wert auf Datenschutz und Sicherheit. Die App bietet eine verschlüsselte Speicherung der Einträge und verschiedene Anpassungsmöglichkeiten für das Layout und die Struktur des Tagebuchs.

4. **Diaro**: Diaro ist eine vielseitige Tagebuch-App, die sich durch ihre einfache Handhabung und die Möglichkeit, Einträge zu kategorisieren und zu durchsuchen, auszeichnet. Die App unterstützt auch die Synchronisation mit Dropbox.

5. **Momento**: Momento integriert soziale Medien und ermöglicht es, Inhalte aus verschiedenen Plattformen wie Facebook, Twitter und Instagram in das Tagebuch zu importieren. Dies bietet eine umfassende Dokumentation des digitalen Lebens.

6. **Grid Diary**: Diese App bietet ein einzigartiges Layout in Form eines Rasters, das es ermöglicht, tägliche Einträge in verschiedenen Kategorien zu organisieren. Grid Diary ist besonders nützlich für Menschen, die ihre Gedanken strukturiert festhalten möchten.

Das Schreiben eines Tagebuchs, ob in traditioneller oder digitaler Form, bleibt eine wertvolle Praxis zur Selbstreflexion und persönlichen Entwicklung. Es fordert Ehrlichkeit, Mut und die Bereitschaft, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Die Vielfalt der verfügbaren Tagebuch-Apps bietet jedem die Möglichkeit, das passende Werkzeug für seine individuellen Bedürfnisse zu finden und die Vorteile des Tagebuchschreibens zu nutzen.

Martin Danesch ist im April 24 gestorben.

Leider habe ich das erst jetzt mitgekriegt, weil ich vergeblich versucht hatte, meinen Service-Mietvertrag für das Autorenprogramm „Patchwork“, das Martin vor mehr als 10 Jahren entwickelt hat, bis zum Ende des Jahres 2024 um weitere 6 Monate zu verlängern. Die Seite ist aus rechtlichen Gründen – eben wegen eines Todesfalles – nicht zu erreichen. Fraglich ist für mich damit auch, ob die Weiterentwicklung des Programms und/oder die Pflege noch erfolgen wird. Das Programm funktioniert selbstverständlich auch ohne weitere Updates.

Bei dieser Gelegenheit wurde ich zudem darauf aufmerksam, dass es offenbar eine Reihe von Autoren gibt, die mit „Patchwork“ schlechte Erfahrungen gemacht haben. Sie nutzen wohl jetzt (erst?) den Umstand, dass Martin sich nicht mehr wehren kann zu einer vernichtenden und ungerechten Kritik. Das Programm sei instabil, hätte eine zu hohe Lernkurve, sei viel zu teuer usw. usf.

Ich möchte auf die meisten Argumente an dieser Stelle nicht eingehen. Nur eines sei herausgegriffen: die steile Lernkurve. Es ist immer davon abhängig, welche vielfältigen Möglichkeiten eine Software bietet. Je mehr Aufgaben damit zu erledigen sind, desto anspruchsvoller sind die Dinge, die dafür zu lernen sind. Das kostet auf jeden Fall zunächst Zeit und Mühe. Und man sollte schon ein wenig mit dem Windows-System und einem PC umgehen können.

Ich erinnere mich noch an die Zeit, in der ich auch Mitglied in der Facebook-Gruppe von Martin und dem Patchwork-Programm war. Die Anfragen und Klagen mancher User spotteten jeder Beschreibung. Man kann nicht diverse Komfortfunktionen von einer Software beanspruchen, wenn man z.B. auf seinem PC kein aktuelles Betriebssystem installiert hat. Die Hardware muss für jegliche Büro- und Autorenprogramme kein High-End-System sein, wie man es beispielsweise zur Videobearbeitung oder zum Gaming benutzt. Aber ein mittelmäßig leistungsfähiger Rechner, der bei der implementierten Duden-Funktion und der damit verbundenen Rechtschreibkorrektur nicht ins Schwitzen kommt, sollte es schon sein. Und dann das ewige Genörgel. dass abgespeicherte Dateien nicht gefunden werden. Liebes Bisschen, wer in dieser Hinsicht Probleme hat, sollte sich, bevor er sich überhaupt mit dem Schreiben auf dem PC und nicht auf einer mechanischen Reiseschreibmaschine beschäftigt, mit den Grundbegriffen des Betriebssystems vertraut machen. Datenmanagement inklusive Backups gehören einfach dazu.

Dazu vielleicht in einem anderen Beitrag mehr.

Autorensoftware

Wer ernsthaft schreiben möchte – egal, ob belletristisch oder sachlich -, sollte sich frühzeitig mit einer Autorensoftware vertraut machen.

Was soll das denn sein? Reicht nicht auch mein herkömmliches Textprogramm wie MS Word oder die entsprechende Ausführung von OpenOffice?

Ja, wenn man auf eigene Faust – sehr wahrscheinlich unter Zuhilfenahme diverser Notizblöcke und Zettelkästen – seine Ideen, sein Outlining und sein Gesamtkonzept erstellen möchte. Nein, wenn man innerhalb der Software gern das Konzept entwirft, die Kapitel vernünftig sortiert, eine Datenbank für Personen, Orte und Gegenstände haben möchte, eine Timeline konfiguriert, damit man bei der zeitlichen Reihenfolge der dramatischen Aktionen nicht ins Schwimmen kommt. Die Bedeutung einer Timeline entspricht am ehesten der Spuranzeige in einem Videoschnittprogramm. Eine Autorensoftware hält auch mächtige Funktionen bereit, wenn es um die Veröffentlichung des Geschriebenen geht, bis hin zur korrekten Umwandlung des Textes in diverse digitale Buchformate.

Im Wesentlichen gibt es auf dem deutschsprachigen Markt vier Programme, die die oben genannten Features aufweisen.

1. Patchwork

Eine Software aus Österreich, die seit mehren Jahren auf dem Markt ist. Zur Zeit kann man sich für 189,- € das Komplettpaket mit Duden kaufen. Für Software-Updates wird nach dem ersten halben Jahr ein weiterer Betrag als Abomodell fällig.**

2. Papyrus Autor

Der Senior unter den aufgeführten Programmen, lange am Markt, mit der leistungsfähigsten Dudenfunktion und mit ausgefeilten Layout- und Satztechniken, die das Veröffentlichen als E-Book deutlich erleichtern. Die aktuelle Version 11 kostet zur Zeit 199,-€.Upgrades von Vorversionen gibt es zu reduzierten Preisen. Software-Updates zur Programmpflege sind kostenlos bis zur nächsten Vollversion. Man erwirbt das Programm in Ausführungen für MacOS und Windows.

3. Scrivener

Ein Autorenprogramm für iOS und MacOS, also für die Applewelt. Hier gibt es auch eine mobile Version für iPad und iPhone. Inhalte können problemlos über Dropbox synchronisiert werden. Die Windows-Version ist noch nicht auf dem neuesten Stand, kann also nicht in die Synchronisation einbezogen werden. Kaufen kann man Scrivener auf der eigenen Website oder im App-Store.

4. Drama Queen

Wie der Name schon vermuten lässt, kommt das Programm aus der Ecke der Drehbuchsoftware wie z.B. Final Draft oder CeltX. Aber inzwischen kann Drama Queen auch Roman. Es kostet 297,-€, kann aber als Mietkauf in 18 Monaten (je 17,90 €) erworben werden (so habe ich das derzeit gemacht). Der Preis gilt übrigens für die Pro-Version, die Plus ist etwas abgespeckt und kostet 99,- €.

Über die Vor- und Nachteile der oben genannten Kandidaten werde ich in späteren Beiträgen noch genauer berichten.

** Aktualisierung: Die Webseite Autorensoftware.de ist zur Zeit (Anfang Juli 24) bis auf weiteres aus rechtlichen Gründen gesperrt. Vermutlich weil M. Danesch, der Vertreiber der Software, im April 24 verstorben ist. Deswegen ist völlig unklar, wo man das Programm jetzt kaufen kann, ob es weiter gepflegt wird und ob es noch Wartungsupdates gibt. 

Ein neuer Test

MarsEdit ist ein Texteditor, mit dem speziell auf Blogseiten zugegriffen werden kann. Er dient dazu, auch Beiträge unterwegs zu generieren, die dann auch auf dem Blog veröffentlicht werden können, wenn sich nicht auf die eigentliche Seite eingeloggt werden kann oder wenn man es nicht will. Andere Programme leisteten das bisher auch, aber in den letzten Jahren haben ein paar Updates bei WordPress die Sache ins Stocken gebracht. 

Hello world!

Die Welt wie sie ist. Ich begrüße dich wieder einmal.

Darkpen soll stehen für eine bestimmte Art von Literatur, aber auch vielleicht für eine Kultur, Lebenseinstellung, Musikvorliebe.

Einerseits. Andererseits steht es auch für Schwarzes (und Weißes) innerhalb von Zeichnungen, Grafiken und durch Texturfilter verfremdete Schwarzweiß-Fotografie. Ich lade die Leserschaft dieses neu entstehenden Blogs ein, mit mir die oben genannte Begriffe mit Inhalt zu füllen, mithin auf eine Reise ins Strukturelle, Texturelle, Schwarz-Dämonische (nunja…) zu gehen.

Das Thema überschneidet sich mit meinen parallel ins Leben gerufenen Blogs digital-senior.org und kreatiphone.de.

Später mehr.